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"KAISAPOLYBLOG" " BLOGGLOBTROTTEUR "
29 février 2012

RFA: Interview Maldonado-Ilunga Politiques-Cohabition entre ètrangers et Allemands

Als  „Kaisa vom Kaiserplatz“ stellt sich Ilunga Kaisa, Mitglied im Integrationsrat  in Bonn, vor und lacht dabei selber über das Wortspiel. „Ich war überall zu  Hause“, erzählt Kaisa, der am Kaiserplatz in Bonn eine neue Heimat in  Deutschland fand. Kaisa arbeitete in seinem Heimatland Kongo als Chefredakteur  im Radio, unter anderem für „Radio France“. Das erste Mal nach Deutschland kam er  Mitte der 80er Jeingeladen von der Deutschen Welle zu einer  Journalistenreise. „Ich dachte Deutschland ist das Paradies“ erinnert er sich, und  denkt gerne zurück, wie er damals im Februar im Rheinischen Karneval auf lauter  gut gelaunte Menschen traf. Schon bald kam er erneut nach Deutschland zurück: „Ich  musste einfach wiederkommen um mehr über Deutschland zu erfahren“ erzählt Kaisa,  und erinnert sich daran, dass es ohne Deutschkenntnisse schwierig war, sich  auszutauschen. Schon bald setzte er sich für Menschen ein, die ebenfalls Schwierigkeiten  mit der Sprache hatten, und begleitete sie zu Behördengängen. „Unterhalten und  übersetzt habe ich mit Händen und Füßen“, erzählt er. Heute ist er  Integrationslotse und kam durch diese Tätigkeit auch in den Integrationsrat. Zwar  merkte er, dass es ohne eine Institution sehr schwer ist, auf Bedürfnisse und  Missstände aufmerksam zu machen, trotzdem kandidierte er als Einzelkandidat für  den Integrationsrat. „Ich dachte, ich muss doch etwas tun“, begründet er seinen  Schritt, sich ohne Rückhalt einer Partei beworben zu haben. Am Ende war er  selber überrascht, gewählt worden zu sein. „Erst hinterher merkte ich, dass ich  ja viele Menschen kenne“, erklärt er sich seinen Erfolg nachträglich. Ganz  besonders wichtig ist ihm die Zukunft der Kinder, und so hat er auch direkt  nach der Wahl eine Anfrage im Stadtrat gestellt, um Kinder mit  Migrationshintergrund stärker zu fördern. „Deutsche Kinder von Ausländern  müssten auch als Deutsche wahrgenommen werden.“ Für Engagement müsse man  manchmal auch Mut haben, und „man muss ein bisschen unverschämt werden und an  die Tür klopfen“, weiß Ilunga Kaisa aus eigener Erfahrung über seine Tätigkeit  zu berichten. Eine Mango fiele nicht alleine vom Baum, sondern man müsse auf  den Baum klettern, damit sie einem nicht auf den Kopf fiele sagt der Mann aus  dem Kongo, der sich gelegentlich mehr Motivation und Mut zu mehr Engagement von  Ausländern wünscht.

Nicole  Maldonado wurde in Berlin geboren und lernte erst im Alter von 15 Jahren Ecuador  kennen – das Heimatland ihres Vaters. Auch aus der Ferne hielt sie den Kontakt  in die zweigeteilte Stadt in Deutschland und freute sich über den Mauerfall. „Als  wir aus der Ferne die Mauer fallen sahen war dies ein erhebender Moment, zu  sehen wie Deutschland sich vereint“ erzählt Maldonado, und erinnert sich an die  Stimmung, die in ihrer Deutschen Schule herrschte; „es war wie an Weihnachten“,  erinnert sie sich. Erst für ihr Jurastudium kam sie zurück nach Deutschland. Im  Studium engagierte sie sich bereits politisch. Durch persönliche Kontakte kam  sie zu den Jungen Liberalen. Heute ist Maldonado neben ihrer Tätigkeit am  Institut für Völkerrecht der Universität Bonn Mitglied im Bonner Stadtrat und  dort im Ausschuss für Internationales tätig. Ihr kultureller Hintergrund kommt  ihr da bei Meinungsverschiedenheiten zu Hilfe. „Durch einen eigenen multikulturellen  Hintergrund ist man offener für Diskussionen und lernt besser zu vermitteln und  Verständnis für die Position des anderen zu entwickeln. Man lernt, trotz verschiedener  Interessen ans Ziel zu kommen.“ Sie sei in der komfortablen Situation sich aus  beiden Kulturen das Beste herauszupicken zu können ohne die eigene Wurzel zu  verlieren, erläutert die Juristin. In Bonn vermisse sie jedoch manchmal das  Bewusstsein für die ausländischen Mitbürger. „Informationen zum Schwarzfahren  in der Bahn findet man in vielen Sprachen, aber eine einfache Information über  die Verlegung einer Haltestelle ist nur in Deutsch vorzufinden“, kann Maldonado  aus eigener Erfahrung erzählen, und wünscht sich hier noch mehr Engagement auch  seitens der Stadt.

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