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23 février 2015

Forum junger Autorinnen und Autoren aus Afrika

Forum junger Autorinnen und Autoren aus Afrika
Forum junger Autorinnen und Autoren aus Afrika (Foto © Schmiedel).

Auf der 7. Bonner Buchmesse Migration.
Samstag, 21.11.2009, 11-14 Uhr.

 

Bericht von Jenny Hellmann und Stephanie Matthes.

 

„Es war einmal ein König, der viele Ehefrauen hatte...“ begann Fancine Toé Bender und eröffnete mit dem Märchen „Die Zwillinge“ - das die Geschichte zweier verloren gegangener Königskinder erzählt – das Forum junger AutorInnen mit afrikanischen Wurzeln. Die junge Frau aus Burkina Faso schreibt mündlich überlieferte und bisher nicht gesammelte afrikanische Märchen in deutscher Sprache nieder. Eine besondere Wirkungskraft erhalten diese Märchen nicht nur durch die symbolhafte Spiegelung von universellen menschlichen Wirklichkeiten in afrikanischen Motiven, sondern auch durch integrierte gesungene Passagen in Moore, einer von den Mossi in Burkina Faso gesprochenen Sprache.

Eine sehr bunt gemischte Gruppe versammelte sich an diesem Vormittag im Haus der Geschichte und stellte den zahlreich erschienenen Gästen ihre ersten Werke vor. Ebenso vielfältig wie die Hintergründe und Erfahrungen der Autoren waren auch die Geschichten, die sie mitbrachten sowie die Emotionen, die sie damit beim Publikum auslösten. Während Boniface Mabanza in einer wissenschaftlichen Analyse der Globalisierung die Folgen des Kapitalismus aus afrikanischer Perspektive beleuchtete, teilte Masego Bogatsu ihr ganz persönliches Schicksal mit dem Zuhörer. In ihrem Buch „Against all odds“ erzählt  sie ihre eigene Migrationsgeschichte: von den Auseinandersetzungen mit deutschen Behörden, der Trennung von ihren Kindern, von Schuldgefühlen, Trauer, aber auch von der großen Hoffnung, die sie bereits in Botswana in Deutschland gesetzt und bis heute nicht aufgegeben hat. Jeder im Raum war gerührt von den Erzählungen und konnte erahnen, wie groß das Leid derer sein muss, die alles zurück lassen um in einem fremden Land ein neues Leben zu beginnen und alle damit verbundenen Schwierigkeiten auf sich nehmen. Dass diese afrikanische Heimat aber nicht nur mit Armut und Elend, sondern auch mit vielen sehr schönen und positiven Erinnerungen in Verbindung gebracht wird und die neue deutsche Heimat oft sehr merkwürdig ist, zeigte die äthiopische Autorin Bayush Abebe in ihren Alltagsgeschichten aus „einer verrückten Welt“ in Deutschland. Auf humorvolle Art und Weise berichtete sie von ihrer anfänglichen Verwunderung über den Umgang der Menschen miteinander, ihrer Verwunderung zum Beispiel darüber, dass man in Deutschland nicht einfach die Wohnung der Nachbarn betreten kann, um sich auszuleihen was beim Backen gerade fehlt. Dem Publikum wurde so bewusst, dass Nächstenliebe und Solidarität in Afrika einen ganz anderen Stellenwert in der Gesellschaft haben als in Europa. Die heitere Mentalität Afrikas kam an diesem Vormittag in der Person Charles Gasses zum Ausdruck, der aus Geschichten seiner Jugend in Sambia vorlas, deren Ende das Publikum stets selbst nachlesen sollte. Neben den frei vorgetragenen Gedichten von Joe Dramiga aus Uganda brachte an diesem Vormittag außerdem Kaisa Ilunga – mit seinem Sohn, verschiedenen Instrumenten und literarischen Texten in französischer Sprache – ein Stück Afrika nach Bonn.

 

 

Lesen Sie auch: Der Afrikatag. Freitag, 21.11.2009, 11-23.30 Uhr. Bericht von Michael A. Schmiedel.

 

 

 

 Gefördert vom Europäischen Integrationsfonds.

(Hier veröffentlicht am 8.2.2010 und nochmal leicht verändert am 10.2.2010.)
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